Souverän und selbstbewusst durch den Praxisalltag!

von | 2. Apr. 2024 | Kompakt & Konkret

Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, dass die Tätigkeit als Medizinische Fachangestellte äußerst anspruchsvoll und der tägliche Einsatz für kranke Menschen auf Dauer sehr belastend ist. Der Praxisalltag zehrt an den Kräften jeder einzelnen MFA, und viele leiden unter den Herausforderungen. Das äußert sich unter anderem in Motivationsverlust, Gereiztheit, mangelnder Konzentration, Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen, Nervosität, Ohnmachtsgefühlen und Selbstzweifeln.

Viele wünschen sich im Praxisalltag ein „dickes Fell“ zu haben. Ich empfehle: Bitte schotten Sie sich nicht emotional ab und ziehen Sie sich nicht zurück – lernen Sie sich sympathisch durchzusetzen, indem Sie Ihren Stress effektiv managen!

Stress raubt Ihnen wertvolle Energie!

Sind Sie gestresst und überfordert, fehlt Ihnen Energie, um sich sympathisch durchzusetzen. Sie reagieren dann möglicherweise mit Verunsicherung, wenn Sie angesprochen werden. Gegenüber Vorwürfen und Angriffen fehlen Ihnen die passenden Worte und Argumente. Viele Menschen sind auch schlecht gelaunt und genervt, wenn sie unter Stress stehen, was dann zu einer angespannten und gereizten Kommunikation führt. Oder manche spüren Wut oder agieren völlig hektisch.

Ein effektives Selbstmanagement zielt darauf ab, solch persönlichen Stress zu reduzieren und Strategien zu entwickeln, um sich sympathisch durchzusetzen. Das heißt, dass Sie in schwierigen Situationen ruhig bleiben. Vorwürfe und Angriffe prallen an Ihnen ab, Sie behalten den Überblick sowie starke Nerven, agieren souverän. Vorschläge können Sie zudem unmissverständlich äußern.

Das alles hat mit Energie zu tun. Für sympathische Durchsetzungskraft brauchen Sie Energie, die Sie gezielt aufbauen können.

Ihr Auto muss auch regelmäßig aufgetankt werden, sonst fährt es nicht. Sie müssen ebenso regelmäßig auftanken. Haben Sie genügend Phasen, am Wochenende oder im Urlaub, die von Entspannung, Passivität und Muße geprägt sind? Oder sind Sie mit Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten verplant?  

Ihr Auto wird zudem regelmäßig in der Inspektion gewartet – gönnen Sie das auch Ihrem Körper?

Wenn bei Ihrem Auto eine Warnlampe aufleuchtet, nehmen Sie das sehr ernst und fahren in die nächste Werkstatt, damit kein größerer Schaden entsteht. Weil Ihnen Ihr Auto lieb und teuer ist, tanken und pflegen Sie es gewissenhaft. All das geschieht oftmals in größerem Maße, als Sie sich um sich selbst sorgen! 

Die Auslöser Ihres Stresses können Sie oftmals nicht eliminieren. Das Wetter lässt sich nicht ändern, genauso wenig wie eine rote Ampel oder ein Verkehrsstau. Kranke Menschen und schwierige Patienten sind ebenfalls Stressoren, mit denen Sie täglich zu tun haben und die Sie nur bedingt verändern können. Es ist aber möglich, dafür zu sorgen, dass Sie regelmäßig gute Energien aufbauen, um vermeintlichen Stressauslösern keine Chance zu geben und den Praxisalltag leichter und zufriedener zu meistern.

Kurz: Tanken Sie regelmäßig auf! Oft reicht in dieser hektischen, schnelllebigen Zeit der nächtliche Schlaf allein nicht aus, insbesondere dann nicht, wenn Sie häufig schlecht schlafen.

Energie gezielt auftanken!

Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation, Entspannungsreisen und der Body Scan (MBSR=Mindfulness-Based Stress Reduction) sind Techniken, die insbesondere auf der geistig-seelischen Ebene ansetzen und helfen, Stress abzubauen, zu entspannen und Energie aufzutanken.

Mit bestimmten Sätzen – ich nenne sie Energiesätze – können Sie auch Ihren Energiehaushalt beeinflussen. Vielleicht kennen Sie dies vom Autogenen Training. Hier führt die mehrmalige Wiederholung des Satzes »Der rechte Arm wird schwer … « dazu, dass der rechte Arm tatsächlich schwerer und schwerer wird und eine angenehme Entspannung zu spüren ist.

Regelmäßig angewendet, entwickeln Sie mit Energiesätzen auch innere Stärke. Wichtig ist aber, dass Sie sie wirklich mehrmals am Tag aussprechen – morgens, tagsüber und abends.

morgens

Sagen Sie zum Beispiel morgens, wenn Sie in den Spiegel schauen, laut und kraftvoll:

»Ich mag mich, ich mag mich, ich mag mich!«, oder auch:

»Ich bin ein wertvoller Mensch!«

Ein sehr schöner Satz, den eine Teilnehmerin in einem Workshop kreiert hat, lautet: »Ich mag mich, ich mag mich, ich mag mich, ich bin ein wertvoller Mensch und jetzt mache ich mich noch hübscher, als ich schon bin!«

Suchen Sie sich Ihren Lieblingssatz aus oder bilden Sie ihren eigenen Satz, den sie ab jetzt morgens vor dem Spiegel laut aussprechen. Damit sorgen Sie schon in der Früh für einen richtig guten Energieschwung, der Sie durch den Tag trägt.

tagsüber

»Ich bleibe gelassen und reagiere ruhig und souverän!« oder »Meine Stärke hilft mir, mich zu behaupten und mein Behaupten macht mich stark!«

Diese Sätze sollten Sie immer mal wieder im laufenden Praxisbetrieb für sich nutzen, doch auch darüber hinaus können Sie das tun. Für eine nachhaltige Wirkung ist wichtig: Wann immer Sie einmal eine kleine Wartezeit haben – im Supermarkt an der Kasse oder vor der roten Ampel – denken Sie an Ihre Energiesätze, anstatt sich über die Wartezeiten zu ärgern. Nutzen Sie die Zeit für Ihr persönliches Selbstmanagement!

abends

Nutzen Sie auch hier Energiesätze, die Ihnen helfen, dass Sie mit dem Tag positiv abschließen und gut und erholsam schlafen.

Der erste Satz lautet:

»Gut ist gut genug!«

Wenn Sie davon überzeugt sind, »Ich muss perfekt sein!«, bedeutet das einen hohen Druck. Denn das Perfekte ist nie wirklich erreicht: Es geht immer noch besser – es gibt immer noch etwas Besseres. Das heißt im Umkehrschluss, Sie sind nie wirklich zufrieden mit dem, was gerade ist. Und das führt zu einer dauerhaften Unzufriedenheit und einem unruhigen Schlaf.

Der zweite Satz lautet:

»Andere dürfen mit mir unzufrieden sein, davon geht die Welt nicht unter!«

Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Sie es allen in Ihrem Umfeld immer recht machen müssen, dann ist das ein ebenso hoher Druck, unter den Sie sich mit dieser Überzeugung setzen, denn es wird immer jemanden geben, der mit dem, was Sie sagen oder tun, unzufrieden ist.

Insbesondere Menschen in helfenden Berufen sind häufig überzeugt, dass sie es allen immer recht machen müssen und entwickeln schnell ein schlechtes Gewissen, wenn das mal nicht gelingt. Dieses schlechte Gewissen führt wiederum zu einer schlechten Schlafqualität, weil die negativen Gedanken mit in den Schlaf genommen werden.

 Dieser Text ist ein Auszug aus meiner Video-Schulung „Selbstmanagement für PraxismitarbeiterInnen“ und dem gleichnamigen Kompaktratgeber, der am 16. April erscheint.

Wenn Sie mehr erfahren wollen,

können Sie dieses wichtige Thema in meiner nächsten kostenfreien Live-Online-Präsentation vertiefen:

Selbstmanagement für PraxismitarbeiterInnen

Hier zeige ich Ihnen, wie Sie den Praxisalltag mit Gelassenheit und Selbstbewusstsein meistern können, damit Sie Ihren Beruf auch weiterhin mit großer Zufriedenheit ausfüllen.

Datum und Zeit:
23.04.2024 von 19:00 bis 19:45 Uhr
Details und Anmeldung

Wenn Sie Interesse an einem Präsenz-Workshop in Ihrer Praxis oder einem Online-Coaching haben, buchen Sie bitte einen Telefontermin für ein erstes Informationsgespräch.