Die Inhalte dieses Beitrages:
- Die Herausforderungen
- Die unsichtbare Last des Praxisalltags
- Resilienz beginnt mit Selbstwahrnehmung
- Fünf Resilienz-Mindsets für mehr Gelassenheit im Alltag
- Drei einfache Resilienz Übungen für den Praxisalltag
- Fazit: Resilienz ist ein täglicher Entschluss
- Konkrete Unterstützung
- Kostenfreie Live-Online-Präsentation „Selbstmanagement für PraxismitarbeiterInnen“
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Die Herausforderungen
Die Arbeit im Praxisalltag verlangt täglich Höchstleistungen – fachlich, organisatorisch und vor allem emotional. Als PraxismitarbeiterIn, Ärztin und Arzt begleiten Sie kranke Menschen, geben Halt und Orientierung und bewahren gleichzeitig einen klaren Kopf in einem oftmals hektischen Umfeld. Kein Wunder, dass viele irgendwann an ihre Grenzen stoßen.
Doch genau hier kommt Resilienz ins Spiel: Die Fähigkeit, mit Belastungen umzugehen, innere Stärke aufzubauen und trotz Herausforderungen psychisch stabil zu bleiben.
Die unsichtbare Last des Praxisalltags
In meiner langjährigen Arbeit als Praxis-Coach erlebe ich es immer wieder: Die täglichen Anforderungen zehren an der Energie. Viele berichten von Symptomen wie Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schlafproblemen, Verspannungen und zunehmenden Selbstzweifeln. Oft entsteht daraus der Wunsch nach einem „dicken Fell“, um sich besser abzugrenzen.
Doch Vorsicht: Emotionale Abschottung kann auf Dauer zu Isolation führen – von den KollegInnen, den PatientInnen und nicht zuletzt von sich selbst. Resilienz bedeutet nicht, unberührbar zu sein, sondern in Verbindung mit sich selbst und anderen zu bleiben – auch in stressigen Zeiten.
Resilienz beginnt mit Selbstwahrnehmung
Der erste Schritt zu mehr Resilienz ist, die eigene Energie bewusst wahrzunehmen. Statt weiter „durchzuhalten“, braucht es Momente des Innehaltens und Auftankens. Mit gezieltem Stressmanagement, positiven Denkimpulsen und regelmäßiger Selbstfürsorge können Sie Ihren Praxisalltag emotional stabiler und mit mehr Leichtigkeit gestalten.
Fünf Resilienz-Mindsets für mehr Gelassenheit im Alltag
Diese inneren Haltungen helfen Ihnen, souveräner mit Belastungen umzugehen:
- Ich darf fühlen, was ich fühle.
Gefühle zuzulassen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Menschlichkeit. Bleiben Sie offen – auch zu sich selbst. - Ich setze klare und freundliche Grenzen.
Sympathisch Nein sagen ist ein Akt der Selbstachtung – und ermöglicht gegenseitigen Respekt. - Ich tanke Energie gezielt auf – jeden Tag.
Ob mit kurzen Pausen, Atemübungen oder Bewegung: Ihre Energie ist Ihre Ressource Nr. 1! - Ich stärke mich mit positiven Selbstbotschaften.
Gedanken wie „Ich bin und bleibe ein wertvoller Mensch, auch wenn ich nicht alle Wünsche erfüllen kann!“ wirken stärkend – vor allem, wenn sie regelmäßig wiederholt werden. - Ich befreie mich vom Perfektionsdruck.
„Gut ist gut genug“ – ist ein wirkungsstarker Satz, der den Druck nimmt, alles immer und gleich perfekt machen müssen, und inneren Frieden fördert.
Drei einfache Resilienz Übungen für den Praxisalltag
Damit Sie Resilienz nicht nur verstehen, sondern auch direkt erleben können, hier drei praxiserprobte Mini-Übungen für Ihren Alltag:
1. Der 60-Sekunden-Energie-Check
Wann? Vor Beginn Ihrer Arbeit oder in der Mittagspause.
Wie? Schließen Sie für einen Moment die Augen.
Spüren Sie bewusst in Ihren Körper hinein: Wo fühlen Sie Anspannung? Wo ist Leichtigkeit?
Atmen Sie tief ein und aus – mindestens drei bewusste Atemzüge.
Stellen Sie sich innerlich die Frage: „Was brauche ich jetzt, um den restlichen Tag gut zu meistern?“
Wirkung: Diese Übung schafft Klarheit, unterbricht das Gedankenkarussell und fördert gezielte Selbstfürsorge.
2. Die „5-Minuten-Tankstelle“
Ziehen Sie sich für 5 Minuten auf das stille Örtchen zurück und tanken Sie in 5 Schritten bewusst auf:
Schritt 1: Schütteln sie sich kräftig aus – Arme, Hände, Beine – alles mal kräftig durchschütteln. Schütteln Sie den Stress des Tages ab!
Schritt 2: Schattenboxen – boxen Sie richtig zu – Sie können sich auch gerne jemanden, der Sie geärgert hat vorstellen. Somit werden Sie ihren Stress los und verarbeiten ihren Ärger, ohne dass Sie wirklich jemanden angreifen.
Schritt 3: Setzen Sie sich auf den Klodeckel und spannen Sie alle Muskeln einmal kräftig an. Arme, Hände, Beinmuskeln, die Gesichtsmuskeln – spannen Sie alles kräftig an – halten Sie die Spannung und dabei auch die Luft an. Lassen Sie los und atmen tief durch – auch gerne mit einem tiefen Seufzer. Machen Sie das dreimal hintereinander.
Schritt 4: Atmen Sie jetzt zehnmal tief ein und wieder aus. Halten Sie dabei zwischen Ein- und Ausatmung für 3 – 4 Sekunden die Luft an. Sagen Sie dabei innerlich stärkende Sätze wie: „Ich bleibe gelassen und reagiere ruhig und souverän!“ oder „Meine Stärke hilft mir, mich zu behaupten und mein Behaupten macht mich stark!“
Schritt 5: Stehen Sie sich wieder auf – nehmen Sie eine selbstbewusste Haltung ein, in dem Sie bewusst das Kinn und die Schultern hochziehen – schauen Sie in den Spiegel und überprüfen Sie diese selbstbewusste Haltung und korrigieren Sie diese eventuell noch, damit Sie Ihre innere Stärke auch wirklich spüren und dann sagen Sie noch dreimal Ihren stärkenden Satz wie zum Beispiel: „Ich bleibe gelassen und reagiere ruhig und souverän!“
Wirkung: Aktive Entspannung + positive Selbstbotschaften fördern emotionale Stabilität und stärken Ihre mentale Ausstrahlung. Sie sind jetzt gut gerüstet, um Ihren Praxisalltag souverän und selbstbewusst zu meistern.
3. Der Abend-Check-out
Wann? Nach Feierabend oder vor dem Schlafengehen.
Wie? Schreiben Sie drei Dinge auf, die Sie heute gut gemacht haben.
Ergänzen Sie: „Heute bin ich stolz auf mich, weil …“
Atmen Sie tief durch und sagen Sie: „Gut ist gut genug – Andere dürfen mit mir unzufrieden sein, davon geht die Welt nicht unter!““
Wirkung: Diese Übung fördert ein positives Selbstbild und reduziert die Anspannung des Tages und fördert einen entspannten Schlaf.
Fazit: Resilienz ist ein täglicher Entschluss
Souveränität und Selbstbewusstsein im Praxisalltag entstehen nicht von selbst. Sie können aber jeden Tag etwas dafür tun. Je besser Sie sich selbst kennen, Ihre Grenzen wahren, Ihre Energie schützen und gezielt auftanken, desto gelassener meistern Sie Herausforderungen – und desto mehr Freude erleben Sie in Ihrem Beruf.
Warten Sie nicht, bis Ihre Batterie leer ist. Tun Sie sich täglich etwas Gutes, sprechen Sie freundlich mit sich selbst und erinnern Sie sich: Nur wer selbst in Balance ist, kann anderen Halt geben.
Konkrete Unterstützung
Online-Coaching „Resilienz im Praxisalltag – Wie Sie Ihre Widerstandskraft aktiv stärken“
Vier Einheiten à 1,5 Stunden speziell für Praxisteams:
- Modul 1: Resilienz verstehen – Ihre innere Stärke entdecken
- Modul 2: Stresskompetenz entwickeln – Mit Druck souverän umgehen
- Modul 3: Kommunikation & Grenzen – Klar. Freundlich. Resilient.
- Modul 4: Resilienz im Alltag verankern – Vom Wissen ins Tun
Alle Infos dazu finden Sie hier: Angebot Resilienz im Praxisalltag
Kostenfreie Live-Online-Präsentation
„Selbstmanagement für PraxismitarbeiterInnen“
Möchten Sie noch genauer erfahren, was Sie für Ihr persönliches Selbstmanagement können? Dann nehmen Sie an meiner kostenfreien Live-Online-Präsentation teil! In dieser Präsentation gebe ich Ihnen weitere wertvolle Tipps und auf Ihre Fragen gehe ich selbstverständlich auch ein.
Datum und Zeit:
21.10.2025 von 19:00 bis 19:45 Uhr
kostenfrei für PraxismitarbeiterInnen
Details und Anmeldung