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Die Herausforderung
Aus meiner langjährigen Erfahrung als Praxis-Coach weiß ich: Die Tätigkeit als PraxismitarbeiterIn ist nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch außerordentlich anspruchsvoll. Täglich stehen PraxismitarbeiterInnen im direkten Kontakt mit kranken Menschen, müssen empathisch, effizient und belastbar agieren – eine Kombination, die auf Dauer an die Substanz geht.
Viele PraxismitarbeiterInnen berichten mir im Coaching von wiederkehrenden Herausforderungen: Der Praxisalltag zehrt an den Kräften, und nicht selten entstehen daraus gesundheitliche und emotionale Belastungen. Motivationsverlust, Gereiztheit, mangelnde Konzentration, Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen, Nervosität, Ohnmachtsgefühle und Selbstzweifel sind nur einige der Symptome, die sich zeigen, wenn die persönliche Belastungsgrenze überschritten wird.
Der Wunsch nach einem „dicken Fell“ ist bei vielen groß. Doch meine Empfehlung lautet ganz klar: Schotten Sie sich nicht emotional ab und ziehen Sie sich nicht zurück! Ein Schutzpanzer mag kurzfristig helfen, langfristig jedoch isoliert er Sie von Ihrem Team, Ihren Patientinnen und Patienten – und letztlich auch von sich selbst.
Stattdessen lade ich Sie ein, sich sympathisch durchzusetzen: Lernen Sie, Ihren Stress effektiv zu managen, Ihre Grenzen klar und freundlich zu kommunizieren und Ihre eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Souverän zu sein bedeutet nicht, nie zu zweifeln – sondern sich selbst auch in schwierigen Situationen treu zu bleiben.
Energie gezielt auftanken!
Letztendlich ist es immer eine Frage der Energie, die Sie haben oder auch nicht. Selbstbewusstsein bedeutet, sich dessen bewusst zu sein und Energie regelmäßig gezielt aufzutanken. Mit gezieltem Stressmanagement und kleinen Achtsamkeitsübungen im Alltag können Sie viel bewirken. Methoden wie Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation, Entspannungsreisen und der Body Scan (MBSR = Mindfulness-Based Stress Reduction) helfen, insbesondere auf der geistig-seelischen Ebene Stress abzubauen, innere Ruhe zu finden und neue Energie zu tanken.
Zusätzlich können sogenannte Energiesätze Ihren Energiehaushalt positiv beeinflussen. Wie beim Autogenen Training führt die wiederholte Anwendung bestimmter Sätze zu einer körperlich spürbaren Entspannung. Regelmäßig eingesetzt, können Sie damit auch Ihre innere Stärke festigen.
Morgens:
Sagen Sie zum Beispiel morgens vor dem Spiegel laut und kraftvoll:
„Ich mag mich, ich mag mich, ich mag mich!“ oder „Ich bin ein wertvoller Mensch!“
Ein besonders motivierender Satz, den eine Workshop-Teilnehmerin einmal kreierte, lautet:
„Ich mag mich, ich mag mich, ich mag mich, ich bin ein wertvoller Mensch und jetzt mache ich mich noch hübscher, als ich schon bin!“
Tagsüber:
Nutzen Sie Sätze wie:
„Ich bleibe gelassen und reagiere ruhig und souverän!“ oder „Meine Stärke hilft mir, mich zu behaupten und mein Behaupten macht mich stark!“
Verwenden Sie diese Sätze bewusst im Praxisbetrieb oder auch in kleinen Alltagspausen – zum Beispiel an der Supermarktkasse oder an der roten Ampel. Statt sich zu ärgern, nutzen Sie die Wartezeit für Ihr persönliches Selbstmanagement.
Abends:
Beenden Sie Ihren Tag positiv mit entspannenden Energiesätzen:
„Gut ist gut genug!“ – Ein Satz, der Druck nimmt und zu mehr innerer Zufriedenheit führt.
„Andere dürfen mit mir unzufrieden sein, davon geht die Welt nicht unter!“ – Dieser Satz hilft besonders Menschen in helfenden Berufen, sich von dem Anspruch zu befreien, es immer allen recht machen zu müssen.
Solche Gedankenmuster zu verinnerlichen, fördert nicht nur Ihre Schlafqualität, sondern unterstützt Sie auch langfristig in Ihrer emotionalen Balance.
Auf den Punkt gebracht: 5 Mindsets für mehr Selbstbewusstsein und Souveränität im Praxisalltag
- Ich darf fühlen, was ich fühle – ohne mich abzuschotten.
Emotionaler Rückzug schützt nicht dauerhaft. Bleiben Sie offen, klar und einfühlsam – auch zu sich selbst. - Ich kommuniziere meine Grenzen klar und freundlich.
Sympathisch Nein sagen stärkt Ihre Position und schafft Raum für gegenseitigen Respekt. - Ich tanke Energie gezielt auf – jeden Tag.
Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung oder Body Scan helfen, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen. - Ich stärke mich durch positive Selbstbotschaften.
Mit Energiesätzen wie „Ich bin ein wertvoller Mensch“ oder „Ich bleibe gelassen und souverän“ beeinflussen Sie Ihren Alltag aktiv und positiv. - Ich befreie mich vom Perfektionsdruck.
Sätze wie „Gut ist gut genug“ oder „Andere dürfen mit mir unzufrieden sein“ helfen, loszulassen und besser zu schlafen.
Fazit: Souveränität beginnt bei Ihnen selbst
Sich im fordernden Praxisalltag souverän und selbstbewusst zu behaupten, ist kein Zufall – es ist eine bewusste Entscheidung. Mit den richtigen inneren Einstellungen, gezielter Selbstfürsorge und mentaler Klarheit können Sie Ihre emotionale Stabilität stärken und neuen Belastungen gelassener begegnen.
Warten Sie nicht, bis der Akku leer ist. Sorgen Sie täglich für Ihre mentale Stärke, sprechen Sie freundlich mit sich selbst, setzen Sie klare Grenzen – und erlauben Sie sich, Mensch zu sein. Denn nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie auch für andere da sein.
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